Was denken Sie, wenn Sie den Begriff Creative Leadership – zu deutsch kreative Führung – hören? Denken Sie da an große Industrie-Unternehmen oder Dienstleister in Vorarlberg, die sich durch Design als Führungsinstrument neu positionieren? Oder denken sie an kreative Teams, die neue Ideen für eine Welt von morgen entwickeln? Tatsächlich geht es um beides! Aufgrund zahlreicher gleichzeitig auftretender Krisen steht das Wirtschaftswachstum als Ideal in Frage. Produktivität ist nicht mehr alles. Doch inwiefern kann Design nun Innovationskraft sicherstellen? Und wie können Systeme durch Design neu gedacht werden, sodass sie etwa nachhaltiger werden? An der Fachhochschule Vorarlberg setzt sich der Fachbereich Gestaltung mit diesen Fragestellungen auseinander. Und auch die Studierenden realisieren Projekte, die sich an der Schnittstelle von Design, Gesellschaft und Wirtschaft bewegen. Zu Beginn des Beitrags hören wir einen Ausschnitt aus einem orchestralen Popmusikstück, das in London entstand, und dessen Bühnenshow von InterMedia-Studierenden gestaltet wurde.
Archiv der Kategorie: Radio Beitrag
Zukunft gestalten, 02/24
Wie stellen wir uns unser Leben in der Zukunft vor? Städte sind lebendige Systeme, die sich laufend verändern. Wie? Das hängt vom Zusammenspiel verschiedenster Faktoren wie Städtebau, Raumnutzung und Mobilität ab. Nicht zuletzt sollten aber die unterschiedlichen Menschen und sozialen Gruppen, die hier aufeinandertreffen, in zukünftige Entwicklungen einbezogen werden. Um Städte zukunftssicher weiterzuentwickeln, müssen wir zum einen deren Ist-Zustand analysieren, zum anderen auch neue Bilder für die Zukunft skizzieren. Das lernen die Studierenden am Fachbereich Gestaltung an der Fachhochschule Vorarlberg. Ob Critical, Speculative oder Service Design, Studierende setzen sich hier mittels designbasierter Methoden laufend mit nachhaltiger Zukunftsgestaltung auseinander.
Eco-Design, Räume, Spiele, interaktiv, 12/23
Im 3. Semester wählen die Studierenden des Bachelor-Studiengangs InterMedia einen von vier sogenannten Vertiefungspfaden: Hier entscheiden sie sich entweder für das Öko-Design-Lab oder aber für die Gestaltung von speziellen Räumen, Spielen oder interaktiven Systemen. In allen Fächern stand in der kooperativen Lehrveranstaltung im Wintersemester 2023 die Natur im Fokus.
Beyond Growth, 11/23
Im Herbst 2023 fand in Dornbirn die Creative Week Austria statt, in deren Rahmen der Fachbereich Gestaltung ein Symposium veranstaltete. Unter dem Titel „Beyond Growth – Weaving the Fabric of a new Society” eröffnete man die Diskussion über eine Gesellschaft, die sich von permanentem Wachstum als Ideal wegbewegt. Expert:innen versammelten sich in den Räumlichkeiten der CampusVäre (Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft) in Dornbirn, um über das Potenzial von kreativen Gemeinschaften für eine Welt der Zukunft zu sprechen.
INTERSTELLA – ein Musikvideo, 10/23
INTERSTELLA ist ein audio-visuelles Musikprojekt, das im SS2023 an der FH Vorarlberg entstand. Hinter der Kreation von INTERSTELLA stecken 50 Studierende aus dem Studiengang InterMedia. In Kooperation mit Musiker:innen von der Stella Musikhochschule in Feldkirch erarbeiteten sie ein Musikvideo. Das Projekt war für alle eine Herausforderung: Die Studierenden waren gerade einmal im 2. Semester und konnten gestalterisch-technisch so einiges mitnehmen. Und für die Künstler:innen der Stella war es etwas völlig Neues, einen Popsong mit klassischer Instrumentierung neu zu interpretieren. Und so klingt das Ergebnis.
INTERSTELLA – eine Dokumentation
Zur Entstehung des experimentellen Musikvideos gibt es auch eine Dokumentation, die eindrücklich erzählt, wie 60 Menschen in einem derartigen Mega-Projekt zusammenarbeiten.
Bachelorausstellung, 09/23
Die Student:innen des InterMedia-Jahrgang 2020 haben im September 2023 ihre Bachelorprüfungen absolviert und zum Grande Finale ihre Abschlussarbeiten gezeigt. Inhaltlich eine interessante Mischung aus Themen wie Identitätsfindung, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Erziehung, Gemeinschaft und Partizipation. In der praktischen Umsetzung entstanden interaktive Anwendungen, Installationen im Raum, Filme, Magazine und einiges mehr – stets mit einem interventiven Charakter und einem Auge auf den Herausforderungen der Zeit. Lisa Oberholzer, Studentin aus dem 4. Semester, hat ihr Berufspraktikum in der Redaktion des ORF absolviert und Eindrücke von der Ausstellung gesammelt.
Speculative Design im Walgau, 07/23
Roboter-Bienen, die für ausgestorbene Bienen die Bestäubung übernehmen, oder Pflanzen, die sich in kurzer Zeit stark verändern und an den klimatischen Wandel anpassen. Hinter diesen Gedankenspielen stecken mögliche Zukunftsszenarien für die Region Walgau im Jahr 2050. Dorthin haben sich InterMedia-Studierende des 4. Semesters im SS2023 gemeinsam mit Austauschstudierenden imaginiert. Zunächst haben sie einen Blick auf Vergangenheit und Gegenwart geworfen, haben die Ressourcen und Möglichkeiten des Walgau ausgelotet. Um sich dann an spekulative Innovationen zu wagen, die in transformativen Zeiten notwendig werden. In Form von Soundarbeiten, Skulpturen und audiovisuellen Installationen war das Projekt im Rahmen einer Ausstellung in der Artenne Nenzing zu sehen.
Das InterMedia-Grundstudium, 05/23
Im Herbst 2022 startete der Bachelor-Studiengang InterMedia an der FH Vorarlberg mit einem überarbeiteten Lehrplan. Im folgenden Beitrag geht es speziell um das Eintauchen ins Studium, also um die Lehrveranstaltungen im ersten Semester. Nina Hofer hat sich unter Dozierenden und Studierenden umgehört und nach einem Jahr Probephase resümiert, wie der Start des neuen Curriculums lief. Zu hören ist auch eine spannende Arbeit von Dajana Wolf, die im 1. Semester in der Audio-Werkstatt entstand.
Digital in and out, 04/23
Vor gut 2000 Jahren hieß Bregenz Brigantium, eine antike Siedlung mit römischem Theater und einem mächtigen Forum Romanum. Schwer kann man sich vorstellen, wie es damals dort aussah, was die Menschen umtrieb, ja, wie sich ihr Leben anfühlte. Dank einer App kann man jedoch einen lebhaften Einblick ins frühe Bregenz bekommen. Zusammen mit Lucrezia, einer fiktiven Bewohnerin von Brigantium, können Interessierte den Rundgang durch die Stadt machen. Und während Lucrezia aus ihrem Leben erzählt, kann man verschiedene Gebäude als 3D-Objekte im Augmented Reality-Raum betrachten. Immersives Erleben der historischen Inhalte wird dadurch möglich: Das bedeutet, dass durch digitale Technologien das Eintauchen in geschichtliche Sphären möglich wird. Dank lebhaftem Storytelling wird dabei auch die Lernerfahrung emotional vertieft. Welchen Mehrwert haben Mixed Reality-Anwendungen in der Vermittlung musealer Inhalte? Mit dieser Frage haben sich Forschende des Fachbereichs Gestaltung an der FH Vorarlberg gemeinsam mit dem Vorarlbergmuseum, der Universität Konstanz sowie dem Barockbaumeister Museum in Au beschäftigt.
Wie sich Obdachlosigkeit anfühlt, 03/23
Wohnen ist ein zentrales Grundbedürfnis wie etwa Nahrung und Kleidung. Wohnen steht für Sicherheit und Schutz, bietet aber auch Raum für persönliche Gegenstände und Erinnerungsstücke. Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir in unserer Wohnung – sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft. Unabdingbar ist eine Meldeadresse zum Beispiel für die Arbeitssuche. Aber auch für die Wahrung rechtlicher Ansprüche oder die Eröffnung eines Kontos wird ein Meldezettel benötigt. Was aber, wenn man keine Wohnung hat, wenn man auf der Straße lebt? Nadja Gabriel hat in ihrer Bachelor-Arbeit ergründet, wie sich obdachlose Menschen Räume im Außen erschließen und wie sie versuchen, dort ein Leben in Würde zu führen. Anhand eines Audiowalks entlang der Ach konnten Interessierte das beim Spazieren gehen erleben. Ein Projekt, das unter die Haut geht.