Die Student:innen des InterMedia-Jahrgang 2020 haben im September 2023 ihre Bachelorprüfungen absolviert und zum Grande Finale ihre Abschlussarbeiten gezeigt. Inhaltlich eine interessante Mischung aus Themen wie Identitätsfindung, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Erziehung, Gemeinschaft und Partizipation. In der praktischen Umsetzung entstanden interaktive Anwendungen, Installationen im Raum, Filme, Magazine und einiges mehr – stets mit einem interventiven Charakter und einem Auge auf den Herausforderungen der Zeit. Lisa Oberholzer, Studentin aus dem 4. Semester, hat ihr Berufspraktikum in der Redaktion des ORF absolviert und Eindrücke von der Ausstellung gesammelt.
Speculative Design im Walgau, 07/23
Roboter-Bienen, die für ausgestorbene Bienen die Bestäubung übernehmen, oder Pflanzen, die sich in kurzer Zeit stark verändern und an den klimatischen Wandel anpassen. Hinter diesen Gedankenspielen stecken mögliche Zukunftsszenarien für die Region Walgau im Jahr 2050. Dorthin haben sich InterMedia-Studierende des 4. Semesters im SS2023 gemeinsam mit Austauschstudierenden imaginiert. Zunächst haben sie einen Blick auf Vergangenheit und Gegenwart geworfen, haben die Ressourcen und Möglichkeiten des Walgau ausgelotet. Um sich dann an spekulative Innovationen zu wagen, die in transformativen Zeiten notwendig werden. In Form von Soundarbeiten, Skulpturen und audiovisuellen Installationen war das Projekt im Rahmen einer Ausstellung in der Artenne Nenzing zu sehen.
Das InterMedia-Grundstudium, 05/23
Im Herbst 2022 startete der Bachelor-Studiengang InterMedia an der FH Vorarlberg mit einem überarbeiteten Lehrplan. Im folgenden Beitrag geht es speziell um das Eintauchen ins Studium, also um die Lehrveranstaltungen im ersten Semester. Nina Hofer hat sich unter Dozierenden und Studierenden umgehört und nach einem Jahr Probephase resümiert, wie der Start des neuen Curriculums lief. Zu hören ist auch eine spannende Arbeit von Dajana Wolf, die im 1. Semester in der Audio-Werkstatt entstand.
Digital in and out, 04/23
Vor gut 2000 Jahren hieß Bregenz Brigantium, eine antike Siedlung mit römischem Theater und einem mächtigen Forum Romanum. Schwer kann man sich vorstellen, wie es damals dort aussah, was die Menschen umtrieb, ja, wie sich ihr Leben anfühlte. Dank einer App kann man jedoch einen lebhaften Einblick ins frühe Bregenz bekommen. Zusammen mit Lucrezia, einer fiktiven Bewohnerin von Brigantium, können Interessierte den Rundgang durch die Stadt machen. Und während Lucrezia aus ihrem Leben erzählt, kann man verschiedene Gebäude als 3D-Objekte im Augmented Reality-Raum betrachten. Immersives Erleben der historischen Inhalte wird dadurch möglich: Das bedeutet, dass durch digitale Technologien das Eintauchen in geschichtliche Sphären möglich wird. Dank lebhaftem Storytelling wird dabei auch die Lernerfahrung emotional vertieft. Welchen Mehrwert haben Mixed Reality-Anwendungen in der Vermittlung musealer Inhalte? Mit dieser Frage haben sich Forschende des Fachbereichs Gestaltung an der FH Vorarlberg gemeinsam mit dem Vorarlbergmuseum, der Universität Konstanz sowie dem Barockbaumeister Museum in Au beschäftigt.
Wie sich Obdachlosigkeit anfühlt, 03/23
Wohnen ist ein zentrales Grundbedürfnis wie etwa Nahrung und Kleidung. Wohnen steht für Sicherheit und Schutz, bietet aber auch Raum für persönliche Gegenstände und Erinnerungsstücke. Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir in unserer Wohnung – sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft. Unabdingbar ist eine Meldeadresse zum Beispiel für die Arbeitssuche. Aber auch für die Wahrung rechtlicher Ansprüche oder die Eröffnung eines Kontos wird ein Meldezettel benötigt. Was aber, wenn man keine Wohnung hat, wenn man auf der Straße lebt? Nadja Gabriel hat in ihrer Bachelor-Arbeit ergründet, wie sich obdachlose Menschen Räume im Außen erschließen und wie sie versuchen, dort ein Leben in Würde zu führen. Anhand eines Audiowalks entlang der Ach konnten Interessierte das beim Spazieren gehen erleben. Ein Projekt, das unter die Haut geht.
Forschung im Steinbruch, 01/23
Was hat ein Steinbruch mit Kunst und Design zu tun? So einiges, wie ein Projekt mit dem Titel “Quarry Sonnets” zeigt: Studierende und Lehrende von verschiedenen europäischen Hochschulen begaben sich für dieses von der EU geförderte sogenannte Blended Intensive Programme in einen Steinbruch im Serra de Aires and Candeeiros National Park in Portugal. Master-Studierende aus InterMedia waren neben Studiengängen aus der Schweiz, aus Irland, Portugal und Deutschland bei diesem Programm dabei. Gastgeber waren das Laboratory of Art and Design und The School of Art and Design Caldas da Rainha. Zum Hintergrund des Programms: Die Arbeitswelt wandelt sich und so werden auch die körperlichen Tätigkeiten in Steinbrüchen bald Geschichte sein. Das wirft Fragen zur Zukunft der Region auf. Was tun mit Flächen, Umgebungen und Einrichtungen, die geschlossen werden? Nur stilllegen kann nicht die Lösung sein. Es ging in Portugal also um Ideen zur Neubelebung des Steinbruchs, wobei Wissen über Ökologie, Geologie und die Geschichte des Ortes einflossen.
Medien unter Repression, 12/22
Im September 2022 begannen die Menschen im Iran, gegen das Gewaltregime ihres Landes auf die Straße zu gehen. Unter dem politischen Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ kämpften sie für die Rechte der Frauen, für freie Meinungsäußerung, gerechte Löhne, Initiativen gegen die Umweltverschmutzung – einfach ein Leben in Sicherheit und Frieden. Was im Iran während dieser Revolution tagtäglich geschah, das haben wir im Westen unseren öffentlich-rechtlichen Medien entnommen. Im Iran sprachen diese eine ganz andere Sprache, die Nachrichten widersprachen den unseren deutlich. Und die Nutzung sozialer Medien wurde den Menschen vom Mullah-Regime komplett verwehrt. Die Grafikdesignerin Laleh Zaheri Berenti kommt gebürtig aus dem Iran und lebt seit 2016 in Österreich. Im Sommer 2022 hat sie ihr InterMedia-Studium an der FH Vorarlberg abgeschlossen und während der Proteste im Iran produzierte sie immer wieder mediale Inhalte, um die Menschen in ihrer Heimat auf diesem Weg zu unterstützen. Nina Hofer hat Laleh zu einem Gespräch getroffen.
Schriftgestaltung im Wandel, 11/22
Typografie respektive gedruckte Schrift: Wie verlief ihre Entwicklung über die Jahrhunderte und was sind heute ihre einschneidenden Veränderungen? Im folgenden Beitrag erzählen zwei ehemalige InterMedia-Studenten über ihre Begeisterung für das Gestaltungsmittel „Schrift“ und welche – vor allem technischen Veränderungen – ihre Arbeit mit der Typografie beeinflussen. Nicolas Tschaikner und Simon Liesinger betreiben in Wien und Vorarlberg die Agentur Superfluid und arbeiten als selbständige Designer. Und auch der dritte Sprecher im Beitrag, Jürgen Siebert, befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit Typografie. Der ehemalige Marketingleiter der Monotype GmbH arbeitet heute als freier Texter und ist fasziniert von den Möglichkeiten der Schrift. Unter anderem forscht er zu typografischen Dialekten.
Ars Electronica goes Planet B, 10/22
Nehmen wir einmal an, wir hätten einen Planeten B zur Verfügung. Wie könnte der Mensch, der sich derzeit noch als Zentrum der Welt empfindet, hier empathisch mit anderen Arten zusammenleben? Welche Gemeinschaften könnten sich bilden? Einem humoristischen Ansatz folgend, ist ein Designer_innen-Team der Fachhochschule Vorarlberg und des portugiesischen Designforschungsinstituts “LIDA” dieser Frage nachgegangen. „(In)tangible Future(s)“, also “nicht greifbare Zukünfte” lautete der Titel der Ausstellung, die unter dem Dachmotto der Ars Electronica 2022 „Welcome to Planet B” in Linz präsentiert wurde. Unter anderem wurde hier gefragt: Mit Hilfe welcher digitalen Instrumente können wir einen kritischen, wissenschaftlich fundierten Blick auf die Vergangenheit werfen, um daraus zu lernen? Ein Blick aus der Zukunft auf eine Gegenwart, deren Werte es jetzt zu hinterfragen gilt. Von Margarita Köhl, Nina Hofer, Marilena Tumler, Magdalena Haidacher, Jasmin Fischbacher, Robert Lang, David Altweger, Kenji Araki und Miguel Santos.
„Gestaltung muss eine Wirkung haben“, 09/22
Die Schönheit als ästhetischer Wert, der positive Effekte auf das Leben in seiner Gesamtheit hat. In ihrer Beauty-Ausstellung im Vorarlberg Museum wollten Jessica Walsh und Stefan Sagmeister die Lust am Schönen wecken. Bezug nahmen die US-amerikanische Grafikdesignerin und der Vorarlberger Gestalter dabei auf verschiedene Disziplinen wie zum Beispiel Grafik, Produktdesign, Architektur oder Stadtplanung. Margarita Köhl, die Leiterin des Fachbereichs Gestaltung sowie der Studiengänge InterMedia, hat sich mit Stefan Sagmeister unterhalten. Über emotionale Aspekte, künstliche Intelligenz sowie Nachhaltigkeit im Design, über die Zukunft junger Gestalter_innen und darüber, was Design heute kann, soll und darf.